Gedämpfte Schwingungen

Ohne Energiezufuhr von aussen nehmen Schwingungsauslenkungen mit der Zeit immer mehr ab. Ursache dafür ist die Reibung des Systems mit der Umgebung. Es entsteht Wärme, man sagt: die Schwingung ist gedämpft.

Die genaue Form des Abklingens hängt von der Art der Reibung ab: Falls es sich um Gleitreibung handelt (Lagerrreibung, Festkörperreibung) ist die Reibkraft unabhängig von der Geschwindigkeit der Schwingung. Es gibt aber auch mehrere Arten von geschwindigkeitsabhängiger Reibung, zB die Stokes-Reibung in einer laminaren Flüssigkeitsströmung oder die elektrische Wirbelstrombremse. In beiden Fällen ist die Reibkraft proportional zur Geschwindigkeit. Reibkräfte in turbulenter Umströmung hingegen führen zu einer quadratischen Geschwindigkeitsabhängigkeit.

Die drei Fälle werden im folgenden simuliert.

  • Gleitreibung: Die Reibkraft ist immer entgegengesetzt zur Geschwindigkeit, aber ihr Betrag ändert sich nicht. Man beachte, dass die Bewegung im allgemeinen nicht in der Null-lage endet:
  • Laminare Reibung: Die geschwindigkeitsproportionale Reibkraft führt zu einem exponentiellen Abklingen der Amplitude.
  • Turbulente Reibung: Nun wird eine Reibkraft betrachtet, die -wie zB bei Luftreibung üblich- proportional zum Geschwindigkeitsquadrat ist. Die Schwingung klingt sehr schnell ab, bewegt sich aber dann sehr lange in der Nähe der Gleichgewichtslage:
  • Oft werden bei laminarer Reibung noch folgende Spezialfälle untersucht:

  • Falls der Reibungskoeffizient einen Wert annimmt, der ein Überschwingen der Ruhelage nicht mehr zulässt, dass spricht von aperiodischer Dämpfung, bei der die Ruhelage kriechend erreicht wird (Kriechfall):
  • Beim sogenannten aperiodischen Grenzfall wird die Gleichgewichtslage ohne zu Überschwingen möglichst rasch erreicht:
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