Numerische Lösung

Die einfacheren Schwingungsprobleme werden meist analytisch gelöst, man erhält eine geschlossene Lösung für alle Zeiten.

Falls sich aber eine äussere Kraft zum Beispiel nicht als Zeitfunktion beschreiben lässt (zufällige Windstösse etc), dann bieten sich numerische Lösungsverfahren an. Ein sehr einfaches Beispiel sei hier vorgestellt.

Das schwingfähige System sei laminar gedämpft und schwinge in y-Richtung. Die Kraft greife direkt an der schwingenden Masse an.

Aktionsprinzip

Wir führen wie gewohnt die Differentialgleichung in eine Differenzengleichung über:

Differenzengleichung

Wir benutzen dieses Resultat um die Auslenkungen zu späteren Zeitpunkten aus den früheren Auslenkungen zu erhalten:

Iteration

Die Kraftwerte F(ti) könnten aus einer Messreihe stammen. Sie können natürlich auch durch eine Rechnung ermittelt werden, falls dies möglich ist (etwa bei periodischer Anregung).

Nun wird die Differenzengleichung möglichst ökonomisch in ein Tabellenkalkulations Programm übertragen. Der folgende Film demonstriert dies. Man beachte insbesondere die absoluten und relativen Adressierungen der Zellen. Dadurch muss man die Formeln nur einmal eingeben und kann sie dann durch Herunterkopieren weiterverwenden.

In den folgenden Bildern ist jeweils die entscheidende Zelle aktiviert, die Formel kann im oberen Teil des Bildes ersehen werden

Drei Lösungsbeispiele:

  • Freie Schwingung: Das Pendel ist zu Beginn ausgelenkt und in Ruhe. Die y-Werte zu Beginn (y1 und y2) sind auf eins gesetzt, die Kraft aber Null. Es ergibt sich eine normale freie gedämpfte Schwingung:
  • Freie Schwingung

  • Stossantwort des Pendels: Es wird eine konstante Kraft eingeschaltet. Das Pendel erreicht nach kurzer Zeit eine neue Ruhelage. Dies könnte man als Übergang von schwerelosen Zustand zur Situation im Schwerefeld der Erde ansehen.
  • Stossantwort

  • Harmonische Anregung. Die Anregung findet etwas oberhalb der Eigenfrequenz statt, man erkennt die Amplitude und die Phasenlage der erzwungenen Schwingung. Durch Verändern der Anregungsfrequenz könnte nun die Resonanzkurve studiert werden.
  • Resonanz

    zum Inhaltsverzeichnis